Der VCS Bern kritisiert die Vision 2030 und die Regierungsrichtlinien 2019-2022, die der Regierungsrat heute präsentiert hat. Obwohl sich die Berner Regierung zu nachhaltiger Entwicklung und Umweltschutz bekennt, wird der Bereich Verkehr mehrheitlich davon ausgeklammert.
Dekarbonisierung des Verkehrs ist für den Regierungsrat kein Thema
Der Regierungsrat lässt unter Ziel 5 seiner Vision «Engagement 2030» verlauten, dass der Kanton Bern «eine führende Rolle beim Bewältigen der Herausforderungen im Umweltbereich» spielen wolle. Dies ist ein löbliches Ziel, das der VCS Bern vorbehaltlos unterstützt. Enttäuscht sind wir aber darüber, dass das «Engagement 2030» keine kongruente Strategie zur Umsetzung dieser Vision enthält. Obwohl fossile Brennstoffe bei der Wärmeerzeugung reduziert werden sollen, ist nichts dergleichen für den Verkehr vorgesehen. Die Dekarbonisierung im Gebäudebereich begrüssen wir sehr, fordern aber die Ausweitung auch auf den Verkehrssektor. Die Frage bleibt offen, wie der Kanton Bern eine «führende Rolle» einnehmen will, ohne den Verkehr miteinzubeziehen.
Wie man dem «Engagement 2030» weiter entnehmen kann, beschränkt sich die Vision des Regierungsrates für den Strassenverkehr auf den Ausbau der Strasseninfrastruktur, namentlich im Emmental und im Oberaargau. Weitere verkehrstechnische Massnahmen sucht man in den Regierungsrichtlinien 2019-2022 vergebens. Ausserdem vermissen wir Massnahmen zur Förderung des Langsamverkehrs und des ÖV.
Der VCS Bern begrüsst die Absicht, die Siedlungsentwicklung nach Innen zu verstärken.