Mitwirkung Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle

Geht es „emmentalwaerts“ wirklich vorwärts?

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Einen Monat lang dauerte die Mitwirkung zur Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle, auf Grund der riesigen Datenmenge eine viel zu kurze Zeit, um eine adäquate Mitwirkung zu erarbeiten. Die VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental hat es trotzdem versucht und eine umfassende Mitwirkung eingereicht. Und sie hat grosse Zweifel, ob es mit dem vorgelegten Projekt tatsächlich „emmentalwaerts“ vorwärts geht.

Nach der Durchsicht der riesigen Datenmenge ist die VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental vom vorgelegten Projekt nicht überzeugt. Zu gross sind aus ihrer Sicht die Mängel, vor allem im Bezug auf den Langsamverkehr (Velo- und Fussverkehr!) und auf die Finanzierung.

Langsamverkehr:

Für den Langsamverkehr fehlen die grundlegenden Netzanalysen und Bewertungen des Ist-Zustandes für den Fussverkehr, eine Korridor-Betrachtung mit den entsprechenden Betriebs- und Gestaltungskonzepten ist so nicht möglich. Das macht alle Aussagen in den Unterlagen zu allfälligen «Verbesserungen» oder zu Massnahmen für den Fussverkehr allgemein unbrauchbar. Hier gibt es grossen Nachholbedarf. Weiteren Nachholbedarf sieht der VCS auch im Modalsplit. Auf Grund der erhobenen Verkehrszahlen zeigt sich, dass der grosse Teil des (Auto-) Verkehrs aus Quell- und Zielverkehr besteht, also von Fahrten im und von ausserhalb in den Perimeter der Verkehrssanierung. In der Vorlage sind keine Massnahmen zur Verminderung und zur Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel ersichtlich.

Finanzierung

Äusserst problematisch sieht der VCS die Finanzierung des Projekts. Die hohen Kosten von über 400 Millionen sind für den Kanton Bern eine sehr grosse Belastung. Die Mitfinanzierung über das Agglomerationsprogramm durch den Bund darf nur für den Teil Burgdorf als gesichert angesehen werden. Der Nationalrat hat zwar entgegen dem Antrag des Bundesrates den Tunnel Oberburg wieder in die Vorlage aufgenommen, die Ständerätliche Kommission hat diesen Entscheid aber bereits wieder (einstimmig) korrigiert, dies auf Grund des vom Bundesrat angeführten sehr schlechten Kosten – Nutzen – Verhältnisses des Tunnels und seiner nur lokalen Bedeutung. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Ständerat in der Sommersession entscheidet, die Aussicht für eine Mitfinanzierung des Tunnels stehen schlecht. Sollte der Entscheid negativ ausfallen, ist das ganze Projekt stark gefährdet. Und damit auch die Lösung in Burgdorf, die zwar im Bezug auf den Langsamverkehr noch grosses Verbesserungspotenzial aufweist, aber mit den geplanten Bahnunterführungen zwingend so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte.

Etappierung:

Der VCS fordert deshalb wie schon früher eine Aufteilung des Projekts in zumindest zwei Teile (Burgdorf und Oberburg/Hasle), damit der Teil Burgdorf, dessen Mitfinanzierung durch den Bund unbestritten ist, unabhängig von den anderen Teilen ausgeführt werden kann.

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