1954 wurde auf der Rennstrecke im Berner Bremgartenwald das letzte Autorennen ausgetragen. Gut 60 Jahre später soll gemäss der heutigen Mitteilung des Gemeinderates Bern wieder Schauplatz des Motorsports werden. Dieses Mal vermeintlich zeitgemäss verpackt unter dem grünen Deckmantel der Elektromobilität.
Der VCS setzt sich dafür ein, dass der notwendige motorisierte Verkehr auf Elektroantrieb umgestellt wird. Damit lassen sich CO2-Ausstoss, Luftschadstoffe und Lärm reduzieren. Oberstes Paradigma einer zukunftsgerichteten Verkehrspolitik ist aber die Vermeidung von unnötigem Verkehr. Autorennen gehören definitiv in diese Kategorie. Der Berner Gemeinderat hat sich in seiner Klima- und Energiestrategie ehrgeizige Ziele gesetzt, auch was die Mobilität anbelangt. Durch die Bewilligung solch überflüssiger Events macht sich der Gemeinderat aber unglaubwürdig.
Das letzte Autorennen in Bern fand im Bremgartenwald statt. Die Streckenführung des E-Prix ist noch nicht bekannt. Es ist aber zu vermuten, dass die Strecke wie letztes Jahr in Zürich durch die Stadt führen soll. Auch das steht im grossen Widerspruch zur Berner Verkehrspolitik, welche auf verkehrsberuhigte Quartiere abzielt. Am Renntag selber werden Rennautos mit über 200 Stundenkilometer durch die Stadt fahren. Die Bevölkerung wird aber auch in den Phasen des Auf- und Abbaus beeinträchtigt, durch Quartiersperren, Lärm und ÖV-Umleitungen. Das zeigen die Erfahrungen der letztjährigen Austragung in Zürich.
Autorennen sind nicht zeitgemäss. Die Stadt ist Lebensraum und keine Rennstrecke. Die VCS Regionalgruppe fordert den Gemeinderat auf, dem E-Prix 2019 keine Bewilligung zu erteilen.
Weitere Auskünfte:
Jochen Faber, Co-Präsident VCS Regionalgruppe Bern, 076 217 01 27