Trotz Umfahrung: Verkehrsprobleme nicht gelöst

|

Die Bevölkerung des Kantons Bern hat mit 60% Ja gesagt zur «Verkehrssanierung Aarwangen». Darin sieht das Abstimmungskomitee «Nein zur Luxusstrasse im Oberaargau» trotz Enttäuschung einen Achtungserfolg.
Es zeigt, dass ein beachtlicher Teil der Bevölkerung die Verkehrsprobleme im Oberaargau mit dem Bau einer Umfahrung nicht als gelöst betrachtet.
Das Abstimmungskomitee «Nein zur Luxusstrasse im Oberaargau» fordert deshalb Verkehrssicherheit jetzt und nicht erst in 10 oder 15 Jahren. Auch rechtlich und finanziell hat das Projekt noch weitere Hürden zu nehmen.

40% der Bevölkerung hat sich gegen die Umfahrungsstrasse ausgesprochen. Vor allem im direkt betroffenen Thunstetten-Bützberg wurde die Strasse mit 63% klar abgelehnt. Dies ist ein Achtungserfolg in Anbetracht der finanzkräftigen BefürworterInnen, die mit unsachlichen und unausgewogenen Informationen den Abstimmungskampf geführt haben. Die BefürworterInnen sind deshalb jetzt umso mehr in der Pflicht für die versprochene «umweltgerechte und bevölkerungsfreundliche Ausführung» zu sorgen.

Rechtlich und finanziell auf wackligem Fundament

Das Projekt soll rund 150 Millionen Franken kosten, finanziert durch einen Beitrag aus den Bundeskassen und dem kantonalen Investitionsfonds. Der Kanton Bern erhofft sich Gelder im Rahmen des Sechsspur-Ausbaus der Autobahn A1. Die Strasse erfüllt jedoch die Kriterien für eine Aufnahme ins Nationalstrassennetz nicht. Auch die 280 Millionen Franken aus dem kantonalen Investitionsfonds sind nicht frei für die «Verkehrssanierung Aarwangen» verfügbar. Sie müssen zwischen den Verkehrsprojekten im Oberaargau und im Emmental aufgeteilt werden. Rechtlich steht die neue Strasse ausserdem auf einem wackeligen Fundament: Die Schweiz hat mit der Ratifizierung der Berner Konvention alle 37 Smaragdgebiete vor Verschlechterungen zu bewahren. Eingriffe, welche die Smaragdarten und Smaragdlebensräume beeinträchtigen, sind nicht erlaubt.

Verkehrssicherheit jetzt!

it der Verkehrssanierung entstehen neue Probleme und bestehende Probleme werden nicht gelöst. Die von den Befürwortern propagierte Verbesserung der Verkehrssicherheit in Aarwangen kann mit der Umfahrungsstrasse erst in 10 bis 15 Jahren realisiert werden. Die dringende Verbesserung der Schulwegsicherheit darf nicht so lange warten! Massnahmen wie der Bau einer Fussgänger- und Velobrücke in der Vorstadt oder tiefere Tempolimiten müssen jetzt realisiert werden.<br />Ausserdem ist der Verkehrsverlagerung nach Thunstetten-Bützberg und Langenthal mit flankierenden Massnahmen Einhalt zu gebieten. Neuralgische Punkte, wie der Kreisel Dreilinden, sind für den Veloverkehr sicher zu gestalten. Die Kinder müssen die Schulwege in Langenthal weiterhin sicher und selbständig bewältigen können.

Medienschaffenden stehen wir für weitere Informationen gerne zur Verfügung

  • Stéphanie Penher, Geschäftsleiterin VCS Kanton Bern, Tel. 079 711 19 15
  • Jan Remund, Co-Präsident Grüne Kanton Bern, Präsident VCS Kanton Bern, Tel. 079 917 15 29
  • Fredy Lindegger, Vorstandsmitglied VCS-Regionalgruppe Oberaargau-Emmental, Tel. 079 755 79 50
  • Jörg Rüetschi, Programmleiter WWF Bern, Tel. 079 758 63 35
Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print