Das Projekt basiert auf falschen Annahmen
An letzten Freitag reichte der VCS Bern, wie auch andere nationale und kantonale Verbände, Einsprache gegen das Projekt einer Umfahrung von Aarwangen ein. Aus Sicht des VCS basiert dieses Projekt auf veralteten Vorstellungen, die mit der zukünftigen Ausgestaltung der Mobilität nichts zu tun haben. In dem der Umfahrung zugrunde liegenden Verkehrsmodell werden die laufenden Entwicklungen wie verdichtete Siedlungsentwicklung, Mobilitätsmanagement, Mobility Pricing, flexiblere Arbeitszeitmodelle, vermehrtes Homeoffice, autonome Fahrzeuge und neue Mobilitätsdienstleistungen in keiner Weise berücksichtigt. Diese Veränderungen lassen die prognostizierten Verkehrszahlen gar nicht mehr zu.
Eklatanter Widerspruch zu den Klima-Zielen
Bezeichnend ist, dass auch die neuen klimapolitischen Rahmenbedingungen komplett ausgeblendet werden. Der Umweltverträglichkeitsbericht beschränkt sich zum Thema Klima auf die Aussage „Der Bereich ist somit im vorliegenden Fall nicht relevant.“ Dabei ist klar, dass mit diesem Projekt nicht nur das Smaragdgebiet Oberaargau mit seinen europaweit geschützten Arten und Lebensräumen massiv bedroht ist. Es ist auch nicht kompatibel mit den Zielen des Pariser-Abkommens zur Reduktion des CO2-Ausstosses. Weiter darf auch nicht vergessen werden, dass die Umfahrung zu einem grossen Verlust von Kulturland und Fruchtfolgeflächen führt und ein beliebtes Naherholungsgebiet komplett zerstört.
Alternativen liegen vor
Mit seiner Einsprach bezweckt der VCS, den Bau einer solchen umweltzerstörenden Umfahrung, deren Nutzen äusserst fragwürdig ist, zu verhindern. Dies auch im Hinblick darauf, dass es durchaus Alternativen gibt, wie der VCS mit seiner Ideenskizze zur Untertunnelung von Aarwangen für das «Bipperlisi gezeigt hat. Solche Lösungen sind aber vom Kanton nie geprüft worden.
Die VCS Sektion Bern wird sich auch im Rahmen der IG «Natur statt Beton» für eine umweltverträgliche Lösung der Verkehrsproblem in Aarwangen einsetzen.