VCS verurteilt geplanten Ausbau auf 8 Spuren

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Der VCS Sektion Bern ist enttäuscht über den klima- und verkehrspolitisch kurzsichtigen Entscheid des Bundesrates, die A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl auf 8 Spuren auszubauen. Die geplante Erhöhung der Strassenkapazität führt unweigerlich zu einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs und somit des CO2-Ausstosses, was in direktem Widerspruch zu den Klimazielen der Schweiz steht. Die VCS Sektion Bern wird sich zusammen mit politischen Parteien auf allen Ebenen dagegen zur Wehr setzen.

Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten – dieser Spruch hat sich an unzähligen Beispielen bewahrheitet. Staus können mit der Erhöhung der Strassenkapazität nicht verhindert werden, da sie zu so viel Mehrverkehr führen, bis man über Kurz oder Lang wieder gleich weit ist wie am Anfang. Unverständlich, dass der Bundesrat dies noch nicht realisiert hat. Der VCS fordert intelligente Lösungen im Bereich des Verkehrsmanagements, wie etwa Road Pricing, und Mobility-Sharing als Antwort auf Staus. 

Der VCS kritisiert die Ausbaupläne der A1 scharf, einerseits weil sie verkehrspolitisch nicht nachhaltig sind. Der Ausbau wird zu mehr Staus auf dem Felsenauviadukt und der A6 zwischen Bern und Rubigen führen. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass sich Engpässe und Stau nicht beheben, sondern nur verschieben lassen. Andererseits wird der generierte Mehrverkehr zu zusätzlichen CO2-Emissionen führen. Damit sind die Ziele des Klimaabkommens von Paris selbst bei einer raschen Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs kaum erreichbar. 

Aufgrund der raschen Digitalisierung weiss heute niemand, wie der Verkehr Mitte der 2030er Jahre aussehen wird. Szenarien zeigen aber, dass bei einer Digitalisierung des Autoverkehrs stark darauf geachtet werden muss, dass die Kapazität der Strasse nicht ausgebaut wird. Ansonsten droht eine starke Zunahme des Verkehrs. Ein Einhalt der Planung von Ausbauten ist heute damit Pflicht.

Es ist an der Zeit, aus veralteten Denkmustern auszubrechen. Der VCS bedauert sehr, dass der Bundesrat weiterhin eine Verkehrspolitik betreibt, die wenig mehr zu bieten hat als «mehr Beton», und die nicht fit ist für die Zukunft.

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